Der Unterschied zwischen Aufgabe und Problem

In unserem Leben stehen wir ständig vor Aufgaben. Vor kleineren aber auch größeren. Das Abarbeiten dieser Aufgaben besteht dann wiederum aus mehreren Schritten. Davon kann es viele oder wenige geben. Sie können kleiner oder größer sein. Bei den meisten Aufgaben können wir zuvor schon meist sehr gut abschätzen, was wie zu tun ist und wie lange es dauern wird.

Wir haben zu Hause im Wohnzimmer einen Kachelofen. Wie viele andere mögen meine Familie und ich die wohlige Wärme, die dieser Ofen im wahrsten Sinne des Wortes ausstrahlt. In den kalten Monaten heize ich den Ofen allabendlich ein. Das ist nicht weiter schwierig, schließlich habe ich schon als kleiner Bub gelernt, wie man richtig einheizt. Auf ein paar zerknüllte Blätter Papier kommen ein paar Weichholzspäne und auf diese dann zwei bis drei Buchenscheite. Mit einem Zündholz das Papier in Brand setzen und schon beginnt das Feuer zu brennen. Wenn dann das gesamte Holz hinuntergebrannt ist und nur noch wenige bläuliche Flammen zu sehen sind, mache ich die Ofentüre zu. Das Ganze dauert nie viel länger als eine Stunde. Eine einfache Aufgabe, die ich auch sehr gerne mache.

Unsere Katze Minni mag es auch gerne kuschelig warm.

 

Wann spricht man aber von einem Problem?

Bleiben wir bei meinem Kachelofen. Obwohl ich die Aufgabe „Einheizen“ immer nach dem gleichen Ablauf durchführe, kommt es immer wieder dazu, daß das Feuer nicht richtig in Gang kommt. Somit stehe ich vor einem Problem.

Ein Problem ist eine Aufgabe, deren Lösung mit Schwierigkeiten verbunden ist und bei der anfangs die Schritte zur Lösung noch nicht klar sind.

Hier beginnt also der Problemlösungsprozess. Beim Verständnis davon, daß ich zuerst verstehen muss, warum das Feuer nicht brennt, bevor ich etwas dagegen unternehme. Die nächsten Schritte sind dann die detaillierte Beschreibung des Problems, Analyse, Erarbeiten von Lösungsansätzen, Auswahl des Lösungsansatz, Umsetzung und schließlich Bewertung der Lösung.

Viel zu oft wird aber der Problemlösungsprozess vernachlässigt einfach irgendwelche Aktionen unternommen, ohne zu wissen wie und vor Allem wogegen Maßnahmen bzw. Aktionen Abhilfe schaffen sollen. Manchmal funktionieren diese unüberlegten Maßnahmen, meistens aber nicht. Mehr Papier in den Ofen zu stopfen und hoffen, dass die Holzspäne nun doch noch anbrennen führt eben nicht immer zum Ziel.

So trivial das Beispiel mit dem Kachelofen auch klingen mag, ich finde es eignet sich ganz gut den Unterschied von Aufgabe und Problem aufzuzeigen.

Was im privaten Umfeld lediglich dazu führt, dass man den Beginn der Nachrichten oder des Spielfilms versäumt, kann im beruflichen Umfeld viel größere Auswirkungen haben. Ist eine Produktionsmaschine oder eine Fertigungsanlage länger außer Betrieb als unbedingt notwendig, nur weil unüberlegte Tests und Eingriffe gemacht werden, kommt es schnell zu Lieferverzögerungen oder Engpässen. Ein einfaches Vergegenwärtigen der aktuellen Situation kann einen Anlagenstillstand möglicherweise um Stunden verkürzen.

So finde ich, dass es für jeden Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin wichtig ist, zu verstehen, was eine Aufgabe ist und was ein Problem. Das ist im Betrieb immens wichtig und zu Hause auch von Nutzen.

Nutzen Sie die Möglichkeiten vom Mitarbeiterschulungen zum Umgang mit Aufgaben, unvorhergesehenen Situationen und Problemen. Es lohnt sich.

Zu den Themen Problemlösungsprozess und den dazugehörigen Schritten und der Engpasstheorie werde ich in den nächsten Wochen einen Blogartikel schreiben.